Marathon Training #4: Der Jaufenpass – Auf sich allein gestellt beim Ötztaler Radmarathon

Road to Ötzi: Jaufenpass

Es geht los! Spätestens ab dem Jaufenpass sind 99% aller Teilnehmer auf sich alleine gestellt. Von nun an gilt es 2 hochalpine Pässe mit ca. 3200hm auf knapp 90km möglichst schnell hinter sich zu bringen. Also Gashahn so aufdrehen, dass der Motor immer am Anschlag läuft, aber trotzdem nicht überdreht. Klingt schwierig, ist es auch!
Es wird immer ein Ritt auf der Rasierklinge bleiben. Etwas zu zurückhaltend und man verschenkt wertvolle Sekunden, etwas Zuviel und man verliert „wertvolle“ Stunden ;-).
Aber mit der richtigen, im Vorfeld erarbeiteten Strategie, in Verbindung mit einer optimalen Verpflegung ist es durchaus machbar.

Stichwort Verpflegung: Je länger die Belastung eines Wettkampfes andauert, umso entscheidender wird die Versorgung des Körpers mit Energie. Einen 5 Kilometer-Lauf oder ein 20km langes Zeitfahren wird man ohne Verpflegung erfolgreich beenden können. Rennen wie den Ötztaler oder einen Ironman, die sich im Bereich von 7-13h abspielen, ohne Verpflegung anzugehen, gleicht einem Himmelfahrtskommando und wird zwangsläufig in einem „DNF“ oder sehr qualvoll enden. Oder beides ;-).

Eine Regel, die jeder kennt: „Bei wichtigen Wettkämpfen sollte man nichts „Neues“ ausprobieren.“

Wie kann ich die optimale Verpflegung für den Marathon finden?

Dementsprechend sollten alle Fragen, die du dir vor einem Wettkampf stellen solltest, bereits im Training erfolgreich getestet worden sein:

  • Die Menge an Kohlenhydrate pro Stunde, die du aufnehmen kannst ohne Magenprobleme zu bekommen?
  •  Welche Energiequellen (z.B. der ENERGIEBLOCK Schoko-Nuss, das High Energy Gel SPRINTER COLA, oder das Sportgetränk mit MAGNESIUM + KALIUM) sollten wo und wann im Wettkampf genutzt werden?
  •  Welche Produkte schmecken?
  •  Wie funktioniert es, möglichst die komplette Verpflegung bei sich zu haben?
  •  Wieviel Flüssigkeit braucht es, um drohende Krämpfe zu vermeiden?….

Dies sind nur ein paar grundlegende Dinge, die im Vorfeld geklärt und die du ggf. mit einem Experten abstimmen solltest.

Wem das alles zu kompliziert ist, dem bleibt natürlich immer noch die einfachste Möglichkeit: Labestation anfahren und schauen, was sich der Veranstalter in Sachen Ernährung ausgedacht hat. Ins Ziel kommst du so auf jeden Fall, allerdings wirst du nicht ansatzweise dein maximales körperliches Potential ausschöpfen können.

Mit der richtigen Verpflegung hast du es also bis zum Timmelsjoch geschafft und nun wartet das große Finale, der Scharfrichter des Ötztalers, die unendlich langen 1800hm des Timmelsjochs. Wie du das Pacing über das gesamte Rennen angehen solltest, um auch diese letzte Herausforderung noch meistern zu können, erfährst du im nächsten und letzten Teil der Road to Ötzi…

Foto: © Ötztal Tourismus / Jürgen Skarwan