The Road to Trophy 2k19 – Wie ich 119km des größten Mountainbike Marathons Österreichs bewältigt habe

Erfahrungsbericht von Tom Streicher von der 119km langen B-Strecke des größten Mountainbike Marathon Österreichs – der Salzkammergut Trophy 2019

Schon ganz lange Zeit war es mein Traum einmal bei der Salzkammergut Trophy dabei zu sein. Ich hatte mich bereits im Herbst 2017 für das Rennen auf der E-Strecke (53,5 km; 1543 hm) angemeldet. Nach besten Wissen und Gewissen versuchte ich mich mit teils dubiosen Trainingsplänen aus dem Internet dafür vorzubereiten. Durch eine Dummheit beim Hallenfußball riss ich mir bedauerlicherweise im März 2018 zum zweiten Mal mein vorderes Kreuzband. Somit war das Rennen für mich gelaufen.

Nach meiner OP Anfang Mai, bei welcher mein Operateur (OA Dr. Martin Strobl, LKH Vöcklabruck) ausgezeichnete Arbeit geleistet hat, war erstmal Physiotherapie bei meiner guten Bekannten, Nicole Six, angesagt. Obwohl ich Hämatome an beiden! Beinen hatte (die Ersatzteile mussten vom gesunden Bein genommen werden), könnte ich durch gezielte Lymphdrainagen und Stabilitätsübungen am Trampolin meiner Kinder tatsächlich am 7. Juni 2018 meine ersten 30 Minuten am Ergometer absolvieren.

Salzkammergut Trophy 2019 – Vorbereitung und Trainingsplan

Mir war es absolut ein wichtiges Anliegen bei der Trophy dabei zu sein. Diesmal hatte ich aber irgendwie die C-Strecke im Visier. Ich wusste aber, dass ich das ohne ordentliche Trainingsplan nicht schaffen kann. So fragte ich beim Sportwissenschafter und selbst „irren“ Sportler Mag. Gerald Bauer im Olympiazentrum Rief an, ob er denn einen Trainingsplatz für mein Vorhaben hat. Nach kurzer Abstimmung bekam ich den Trainingsplatz. So trainierte ich ab September 2018 auf mein Ziel hin. Etliche Grundlagen-Ausdauer-Einheiten (GLA), schmerzhafte Intervalle auf der Walze, nüchterne 15 km Läufe (Mann, wie ich laufen gehasst habe …) um 5 Uhr morgens im Winter und lange Einheiten auf dem Mountainbike im Gelände sollten mich für die Salzkammergut Trophy „in shape“ bringen.

Mit im Paket waren auch zwei Laktattests – quasi eine Analyse des Trainingsfortschritts. Im Vergleich zum ersten Test im September 2018, konnte ich mich beim zweiten Test im Februar 2019 um 1 Watt pro kg Körpergewicht verbessern.

Aufgrund dieser Leistungskurve entschied ich, gemeinsam mit meinem Trainer, dass ich auf der B-Strecke starten werde.

Die richtige Ernährung bei Langdistanz Wettkämpfen

Während meiner Betreuung durch meinen Trainer, haben wir auch viel über Ernährung im Training und im Wettkampf gesprochen. Neben der klassischen, ausgewogenen Ernährung, war das Thema Sporternährung absolut wichtig. Da war für mich klar, dass es nur einen Partner geben kann. Nämlich Melasan Sport. – Aus beruflicher Sicht (Sportfachhandel) hatte ich schon einige Zeit Erfahrung mit den österreichischen Produkten und war somit vollsten davon überzeugt.

Im Rennen war es wichtig, dass ich pro Stunde 500 kcal zu mir nehme (was ganz schön viel sein kann, wenn man alles in fester Nahrung zu sich nehmen würde). So entwickelte ich einen Plan damit ich genug Power für das Rennen habe.

Am Renntag – meine Vorbereitung kurz vor dem Start

Am Renntag, nach 10 Monaten harten Trainings, startete ich um 8 Uhr mit klassischem Porridge, den ich am Vortag bereits eingeweicht hatte. Währenddessen trank ich bereits das Sportgetränk mit BCAA, um die Regeneration zu fördern. Kurz vor dem Rennen nahm ich auch noch zwei BCAA Kapseln, welche die Regeneration nochmals in erhöhter Dosis fördern sollten und auch gleichzeitig mein Immunsystem stabil halten sollten. Ein Blick aus dem Fenster ließ mich für einen kurzen Moment zusammensacken! – Es regnete wie aus kübeln.

Mein Versorgungs Paket von Melasan Sport beim Langdistanz Rennen

Die von meinem Betreuerteam vorbereiteten „Pakete“, welche ich bei den Assistenzpunkten erhalten habe, stellten sich wie folgt zusammen:

Aber wie es so ist bei den ersten Langdistanz-Rennen, mussten auch wir etwas „Lehrgeld“ bezahlen. Durch enormes Verkehrsaufkommen, der Tatsache, dass ich mein Team teilweise nicht gesehen habe und ich einmal 20 Minuten vor Plan beim Assistenzpunkt war, bekam ich leider nur zwei Mal! 🙂 eine neue Ration.

Die härteste Situation – Aufgeben war keine Option

Die für mich schlimmste Situation war, als ich bemerkte, dass mein Team kurz vor dem Salzberg (über 30% Steigung) es nicht schaffte rechtzeitig da zu sein. Da war mir klar: ich muss nun mind. zwei Stunden mit meiner Ration haushalten. – Das machte sich spätestens mit einem Einbruch bei Anstieg zur Rossalm bemerkbar. Aufgeben und Absteigen war für mich keine Option, daher nahm ich bewusst etwas „Speed“ aus dem Rennen und gönnte meinem Körper für 20 Minuten mal ein kleine „Auszeit“. Dies dankte er mir auch und somit ginge es nach dem 20-minütigem Tief wieder im Renntempo weiter.

Die Anstrengungen haben sich ausgezahlt

Nach einer Rennzeit von 7:10:28,4 (von denen in Summe 40 Minuten ohne Dauerregen waren und Temperaturen von bis zu 6°C herrschten) überquerte ich nach 119,5 km und 3848 hm auf Platz 53 in meiner Altersklasse die Ziellinie.

Die Gedanken, dass ich 8 Jahre zuvor noch über 30kg mehr an Gewicht hatte, meine private Situation mich emotional bis ans äußerste gefordert hatte und die Tatsache, dass ich das alles aus eigener Kraft geschafft hatte, ließen mich für einen kurzen Moment in ein Meer aus Tränen ausbrechen.

Einmal Hölle und zurück

Für 2020 heißt die neue Mission: Salzkammergut Trophy A-Strecke und somit „Einmal Hölle und zurück“. Und ich bin überzeugt, dass ich auch dieses Ziel mit meinen Partner, allen voran mit Melasan Sport, erneut schaffen werde.